Bei Politik & Verwaltung auf der einen und der Immobilienwirtschaft auf der anderen Seite kursieren viele Klischees über den jeweils anderen. Die gängigsten:
Unsere persönlichen Erfahrungen bei bundesweit realisierten Aurelis-Projekten sind in den meisten Fällen jedoch weitaus differenzierter. Deshalb werben wir an dieser Stelle für gegenseitiges Verständnis.
Als Immobilienunternehmen haben wir sowohl die Nachfrage als auch die Standortfaktoren früh im Blick. Wir kennen die aktuelle Situation bei Investoren und Nutzern und wollen dies in standortadäquate, marktgerechte Immobilien- und Flächenkonzepte umsetzen. Denn nur ein nachgefragtes Projekt trägt zu einer Dynamik bei, die auf den Standort abstrahlt. Langwieriger Leerstand und schleppende Vermarktung hingegen verderben das Interesse und können ein Projekt „verbrennen“. Wir stehen nicht für kurzlebige Trends, sondern für marktgerechte Konzepte, die zum Standort passen. Zudem sind wir bei an den Standorten meist langfristig engagiert.
Wir sind ein privates Immobilienunternehmen und müssen darauf achten, dass ein Projekt für uns wirtschaftlich ist. Zum einen, weil dem investierten Kapital und dem Entwicklungsrisiko ein angemessener Ertrag gegenüber stehen muss. Zum anderen, weil wir nur dann in Standorte investieren können, wenn wir gewinnorientiert arbeiten. Erst diese Renditen schaffen den Freiraum für Investitionen – ohne öffentliche Verschuldung oder öffentliche Förderung. Auch Kreditinstitute erteilen eine Kreditzusage für die Finanzierung von Großprojekten nur unter der Voraussetzung, dass wir Wirtschaftlichkeit nachweisen können.
Kommunen haben die Interessen ihrer Wähler im Blick. Das hat nichts mit Opportunismus zu tun, sondern ist schlicht logisch. Wähler sind die ansässigen Bürgerinnen und Bürger. Die Menschen, die am Standort wohnen und arbeiten, sind von den Projekten betroffen. Deshalb wollen wir ihre Meinung hören. Optimalerweise helfen sie mit ihrem Know-how dabei, ein Projekt so harmonisch wie möglich in die Umgebung zu integrieren.
Die meisten Bürgerinnen und Bürger haben ein völlig legitimes Interesse an den Projekten in der eigenen Stadt, möchten im Dialog informiert werden und sind bereit, Standort-Know-how, Bedenken und Anregungen konstruktiv in einen gemeinsamen Prozess einzubringen. Ihre Einbindung über die vorgeschriebenen Verfahren hinaus ist daher wichtig. Es kann zwar nicht jedes Einzelinteresse berücksichtigt werden. Wesentlich ist aber, dass die Allgemeinheit ebenso wie die Projektbeteiligten von einem Vorhaben profitieren.
Unsere Erfahrung ist: Kommunen leiden unter knappen personellen Ressourcen. Das kann zu zeitlichen Verzögerungen bei Entwicklungsprojekten und Baugenehmigungen führen. In einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit sollte man offen darüber sprechen, um gemeinsam Lösungen zu finden.
Es kann gegensätzliche Interessen oder unterschiedliche Interpretationen eines Sachverhalts bei privaten Immobilienunternehmen und Kommunen geben. Die Auseinandersetzung darüber ist nicht schädlich, sondern im Gegenteil häufig fruchtbar. Wichtig ist nur, dies frühzeitig offen zu legen und ehrlich zu behandeln. Klare Verantwortlichkeiten im Prozess und Verlässlichkeit in den Aussagen und im Handeln auf beiden Seiten schaffen Vertrauen. Auf dieser Basis kann ein tragfähiges gemeinsames Konzept entstehen und eine Umsetzungsstrategie, deren Eckpunkte verbindlich festgelegt werden. Das Ergebnis ist im besten Fall ein erfolgreiches Projekt, das die Wirtschaftskraft und die Standortqualität der Kommune stärkt.