Klassischerweise siedeln sich vor allem flächenintensive Unternehmen in den Mittelzentren beziehungsweise im Umland an, um einerseits kostengünstige Betriebsflächen zu nutzen und andererseits ihren Mitarbeitenden ein preiswertes Wohnen ohne großen Pendelverkehr zu ermöglichen. Unter anderem sind dies Firmen aus dem Logistikbereich, aber auch des produzierenden oder verarbeitenden Gewerbes, denen die geringere Besiedlungsdichte bei ihren Auflagen zu Schadstoff- und Lärmemissionen zugutekommt.
Viele Mittelzentren haben jedoch ein Defizit im Dienstleistungssektor beziehungsweise in Branchen, die hochqualifizierte Fachkräfte erfordern und daher zumeist in den Städten angesiedelt sind. In Zeiten des Wettbewerbs um Talente, in denen sich die High Potentials die Unternehmen aussuchen können, bei denen sie arbeiten möchten, kann sich daran nur dann etwas ändern, wenn auch in den Mittelzentren moderne Gewerbeflächen entstehen, die mit den Konzepten der New Work kompatibel sind. So können Coworking-Spaces in Umlandstädten durchaus interessant sein: Hier muss der Anbieter keine Mieten wie in den A-Lagen der Topstädte bezahlen und der Nutzer kann von seiner Wohnung zum kreativen Austausch ins Büro spazieren. Das heißt, wenn die Stadt die Voraussetzungen für eine moderne Innovationskultur schafft und wenn interessante Flächenangebote bestehen, kann das Umland einen Teil derjenigen Fachkräfte zurückgewinnen, die zuvor als Bildungsmigranten in die großen Städte gezogen sind.