Auch die Wirtschaftsförderung Aachen berichtet Positives von der Zusammenarbeit mit der Hochschule. Zum einen verbessere es die Qualität der Gründungen, wenn das Startup aus der Hochschule hervorgeht, da die Gründer von einem professionellen Netzwerk unterstützt werden. Zum anderen halten Startups den Kontakt zur Hochschule auch nach der Gründung aufrecht, um sich den Zugang zu qualifiziertem Personal zu erhalten.
Netzwerke aufbauen
Dass Startups ein stabiles und gut vernetztes Ökosystem benötigen, um sich zu etablieren und weiter zu wachsen, ist in den Kommunen bekannt. Entsprechend groß sind deshalb auch die Bemühungen, ein professionelles Netzwerk aufzubauen. In Frankfurt gibt es beispielsweise ein breit aufgestelltes Beratungsangebot für Gründer in unterschiedlichen Entwicklungsstufen. Die Wirtschaftsförderung hat hier mit Hilfe von 12 lokalen Partnern ein starkes Netzwerk aufgebaut. Im Gründerzentrum der Wirtschaftsförderung, der Kompass gGmbH, erhalten Startups und alle, die es noch werden wollen, bereits seit 16 Jahren ein umfassendes Beratungsangebot. Und dieses wird auch genutzt: Rund 1.000 Gespräche werden pro Jahr geführt. Immerhin 180 Interessierte ließen sich im vergangenen Jahr ermutigen und wagten tatsächlich den Schritt zur Unternehmensgründung.
Günstigen Mietraum schaffen
Startups verfügen in der Regel über ein geringes Budget. In der Folge sollten Fixkosten, zum Beispiel Mieten für Büroraume, niedrig ausfallen. Ein Großteil der Gründer fordert zudem Flexibilität bei den Mietvertragslaufzeiten. Wie kann die Kommune dies unterstützen? Ein Vorzeigeprojekt kommt hier aus Wolfsburg: das Schiller 40. Es ist der erste kommunal geförderte Coworking-Space in Deutschland. Im Schiller 40 arbeiten vorrangig Kreative, die neben den klassischen Arbeitsplätzen und Meetingräumen auch einen 3D-Drucker, eine Werkstatt und ein Tonstudio vorfinden. Die Räume liegen zentral und sind mit allen Verkehrsmitteln sowie zu Fuß gut erreichbar. Die Kosten sind moderat und für die Gründer vertretbar.
Startups sind wichtiger denn je
Das Erwerbsleben verändert sich. Und zwar immer schneller. Die Digitalisierung wird Geschäftsmodelle und Arbeitsprozesse massiv verändern. Noch ist nicht klar, wie groß der Anteil an Tätigkeiten sein wird, der künftig von Maschinen übernommen werden kann. Deshalb ist das Fördern neuer Geschäftsideen doppelt wichtig: zum einen, um Innovationspotenzial am Standort zu halten, zum anderen, um Arbeitsplätze für die Zukunft zu sichern. Gerade im Vergleich zu anderen Ländern muss Deutschland noch viel tun, um international nicht abgehängt zu werden. Der Bundesverband Deutsche Startups e. V. wirbt seit seiner Gründung 2012 für eine nationale Startup-Agenda und für die Zusammenarbeit von regionalen Initiativen, Branchenverbänden, Institutionen, Unternehmen und der Politik. Eine wichtige Voraussetzung, damit uns in Deutschland die Wirtschaftskraft erhalten bleibt. Denn kommunale Einzelinitiativen sind zwar wichtig, können aber keinen bundesweiten Trend umkehren.
* IFM (2016). Statistik der Gründungen und Unternehmensschließungen. Abgerufen von www.ifm-bonn.org/statistiken/gruendungen-und-unternehmensschliessungen/ am 05.12.2016
** HLL (2016). Analyse des Gründungsgeschehens in Deutschland. Abgerufen von www.hhl-archiv.de/de/wordpress/publication-database/publication-detailpage/ 05.12.2016
*** Zur besseren Lesbarkeit wurde bei Personenbezeichnungen die männliche Form gewählt.