Mensch und/oder Maschine?
Doch mit BIM allein ist das Thema „Digitalisierung“ für die Baubranche noch nicht erschöpft. Bauen wird zunehmend zu einem Hightech-Prozess. Ich bin davon überzeugt, dass Baustellen künftig digital organisiert und betreut werden. In den kommenden Jahren wird es nach und nach zu einer weiteren Automatisierung kommen. Der Einsatz von Tablets zur Steuerung und Kontrolle der Baustelle ist dabei erst der Anfang. Kameradrohnen mit Verbindung zur BIM-Datenbank, Lade- und Transportvorgänge per Roboter – alles ist vorstellbar. Und ideal mit dem seriellen Bauen zu vereinen. Doch ganz klar ist: Der Mensch wird weder aus der Planung noch von der Baustelle verschwinden. Es muss eine Zusammenarbeit von Mensch und Maschine geben. Denn Kreativität ist etwas zutiefst Menschliches. Und darum geht es beim Bauen natürlich auch. Bei aller Systematik darf die Individualität eines Gebäudes nicht außer Acht gelassen werden. Das Motto sollte sein: Unsichtbares wird systematisiert, Sichtbares wird individualisiert. So spiegelt zum Beispiel ein Bürogebäude in Stil, Form und Farbe ganz individuell das Corporate Design wider, während die technischen Lösungen vielfach erprobt und bewährt sind. Generell stellen wir fest, dass der Wunsch nach flexibel nutzbaren Gebäuden zunimmt – vor allem bei den Bürogebäuden, aber auch im Produktions- und Logistikbereich. Doch beim Bauen mit System schließen sich Individualität und Flexibilität nicht aus. Im Gegenteil: Erweiterungs- oder Umnutzungsmöglichkeiten sind systemimmanent. So bleiben Individualität und Flexibilität jeder Immobilie gewährleistet.
Schließlich: Im Kontext „Individualität“ ist es wichtig, nah beim Kunden zu sein. Bauen ist vor allem ein regionales Geschäft. Und die individuelle und standortorientierte Betreuung der Kunden kann ohnehin kein System ersetzen.